Alkohol und Gewichtsabnahme

Welchen Einfluss hat Alkohol auf das Gewicht?

Alkohol (= Ethanol) ist ein sehr energiereicher Nährstoff – ein Gramm Alkohol liefert 7 kcal, also fast doppelt so viel Energie wie Proteine oder Kohlenhydrate. Alkohol hat somit einen direkten Einfluss auf die Energiebilanz und ist eine oft unterschätzte Energiequelle. Wer z.B. 2 dl Rotwein trinkt, nimmt dabei gleich viele Kalorien zu sich wie mit mit 2 Reihen Schokolade.

Aber auch indirekt hat Alkohol einen Einfluss auf das Körpergewicht. Alkohol hemmt den Fettabbau und kann dadurch zu einer Gewichtszunahme führen oder die Reduktion von Übergewicht behindern.  Alkohol wird vom Körper prioritär abgebaut und die  Fettverbrennung muss dabei zurückstehen. Sie ist auch nach moderatem Alkoholkonsum während mehreren Stunden reduziert. Insgesamt betrachtet steigert Alkohol also das Risiko, übergewichtig zu werden und erschwert es, eine gewünschte Gewichtsreduktion voran zu treiben.

 

Dezember 2016

Ananas und Abnehmen

Kann man mit Ananas abnehmen?

Mit dem Einzug des Frühlings findet man auch wieder vermehrt Informationen und Werbeangebote in der Presse, die zum Abnehmen ermutigen. Die Ananas wird dabei regelmässig als Wundermittel zum Abnehmen angepriesen.

Ihr Gehalt an Bromelin, einem proteolytischen Enzym, hat der Ananas den Ruf als «Fettverbrenner» eingebracht. Dieses Enzym besitzt die Fähigkeit, Nahrungseiweiss in kleine Partikel aufzuspalten. Auf unseren Fetthaushalt hat Bromelin jedoch keinerlei Einfluss.  Die Fettreserven schmelzen nur, wenn wir mehr Energie (kcal) verbrauchen als wir zu uns nehmen.

Die berühmten Ananas-Diäten funktionieren nicht aufgrund des Bromelingehaltes sondern aufgrund der mit der Diät verbundenen Reduktion der Gesamtenergiezufuhr. Die Ananas-Diät ist jedoch als Monodiät sehr einseitig und unausgewogen und wird von der SGE nicht empfohlen.

Auch wenn die Ananas kein Wundermittel zum Abnehmen ist, als Frucht liefert sie dem Körper wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Nahrungsfasern.  Die SGE Empfehlung für Früchte und Gemüse lautet: Täglich 5 Portionen in verschiedenen Farben.

 

September 2016

Blutgruppendiät

Wie hängen Blutgruppe und Ernährung zusammen?

Laut Peter D’Adamo, dem Erfinder der so genannten Blutgruppendiät, bietet eine auf die Blutgruppe abgestimmte Ernährung, Schutz und sogar Heilung von zahlreichen Zivilisationskrankheiten. Seine These ist, dass mit der Nahrung bestimmte Proteine (Lectine) in die Blutbahn gelangen, die dort selektiv Blutzellen, entweder der A-, B- oder 0-Blutgruppe, verklumpen und dadurch den Körper schädigen. Werden die Lebensmittel, die für die eigene Blutgruppe ungeeignet seien gemieden, soll man laut D’Adamo gesund bleiben.

Auf den ersten Blick erscheinen D’Adamos Ratschläge verblüffend klar. Denn er verfolgt eine bewährte Strategie: ungesicherte, verführerisch einfach klingende Annahmen werden unbekümmert als Fakten dargestellt. Die Verallgemeinerungen D’Adamos sind jedoch wissenschaftlich nicht haltbar. Teilweise widersprechen seine Empfehlungen den natürlichen Gegebenheiten sogar grundsätzlich.

 

August 2017

Chrononutrition («Uhrzeitendiät»)

Kann man mit der Chrononutrition abnehmen?

Die Chrononutrition ist eine Form der Ernährung, die auf dem biologischen Rhythmus des Organismus basiert. Die Hormone, die den Stoffwechsel regulieren, werden im Verlauf eines 24-Stunden-Zyklus in unterschiedlichen Mengen ausgeschüttet. Ziel der Chrononutrition ist es, die Zusammensetzung der Mahlzeiten der jeweiligen Tageszeit anzupassen, damit die Nährstoffe optimal verwertet werden. Es fehlen jedoch noch immer die wissenschaftlichen Beweise dafür, dass dieser Ansatz die Gesundheit fördert und die Gewichtsabnahme erleichtert.

Abnehmen kann man nur mit einer negativen Energiebilanz, das heisst, der Organismus muss mehr Energie verbrauchen als ihm mit Nahrung und Getränken zugeführt wird.

 

Dezember 2016

Essen aus Frust

Immer wenn mich etwas stresst, habe ich ein unwiderstehliches Verlangen, Süsses zu essen. Weshalb?

Das serotonerge System ist wesentlich an der Regulation der Stimmung beteiligt. Für den Aufbau des Neurotransmitters Serotonin wird die essentielle Aminosäure Tryptophan benötigt. Je mehr Tryptophan ins Gehirn gelangt, umso mehr Serotonin wird gebildet und ausgeschüttet, was eine stimmungsaufhellende Wirkung zur Folge hat.

Die Ausschüttung von Insulin nach dem Genuss von Kohlenhydraten bewirkt neben der Blutzuckerregulation auch eine gesteigerte Aufnahme von Aminosäuren (mit Ausnahme von Tryptophan) in die Muskelzellen. Als Folge bleibt Tryptophan im Blut «übrig», kann leichter die Blut-Hirn-Schranke passieren und gelangt so «konkurrenzlos» ins Gehirn. Essen kann also kurzfristig helfen, belastende Situationen besser zu ertragen. Aber Vorsicht: Wenn wir über keine anderen Problemlösungsstrategien verfügen, können leicht „Abhängigkeiten“ und Übergewicht entstehen.

Das Verlangen nach Süssem in Stresssituationen ist nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt.

 

November 2016

Fasten

Kann ich mit einer Fastenkur meinen Körper entschlacken und abnehmen?

Gemäss der Schulmedizin ist eine Entschlackung und Entgiftung des Körpers unnötig, denn der Körper reinigt sich selbst. Er sammelt keine Schlacken und Abfallprodukte des Stoffwechsels an. Wer fastet, um sein Gewicht zu reduzieren, wird enttäuscht sein, denn die verlorenen Kilos kommen später mit Bestimmtheit wieder zurück. Die Pfunde, die man beim Fasten verliert, bestehen nämlich hauptsächlich aus Wasser. Zudem ist Fasten auch mit Risiken behaftet: Der Verzicht auf feste Nahrung stresst den Körper und erhöht bei entsprechender Veranlagung das Risiko von Gallensteinen und Gichtanfällen.

Fasten zur spirituellen Erfahrung oder als Auszeit vom Alltag sollte nur mit fachkundlicher Begleitung gemacht werden, und dies nur, wenn aus gesundheitlicher Sicht nichts dagegen spricht. Eine gewünschte Gewichtsabnahme sollte aber kein Grund fürs Fasten sein.

 

Dezember 2016

Gewichtsabnahme

Ich habe in der Apotheke ein frei verkäufliches Medikament gefunden, welches die Resorption der Fette verhindert. Ist dies eine wirksame Lösung, um abzunehmen?

Diese Art von Medikament stellt keine dauerhafte Lösung dar, um sein Gewicht in den Griff zu bekommen. Die Einnahme einer Pille vor jeder Mahlzeit verändert nicht die Lebensgewohnheiten, welche zur Gewichtszunahme geführt haben. Um abzunehmen und vor allem anschliessend sein Gewicht zu halten, ist es unerlässlich, seine Verhaltensweisen langfristig zu ändern: seine körperliche Aktivität zu erhöhen und/oder seine Energiezufuhr zu verringern. Natürlich verhindert diese Art von Medikament die Resorption eines Teils der Kalorien der Mahlzeiten, mit denen Sie es einnehmen (soweit die Mahlzeit Fette enthält). Und in diesem Sinne kann es zu einer geringen Gewichtsabnahme führen. Aber ohne Veränderung Ihrer Ernährung und Ihrer Lebensweise werden Sie die verlorenen Kilos sehr schnell wieder zunehmen, sobald Sie mit der Einnahme des Medikaments aufhören. Das Gleiche gilt für die – ebenfalls frei verkäuflichen – Medikamente, welche die Resorption der Kohlenhydrate reduzieren.

Mai 2015

Joggen und Fettverbrennung

Um abzunehmen, habe ich neben der Ernährungsumstellung zu joggen begonnen. Wie schmelzen meine Fettpolster durch Sport am schnellsten?

Bei körperlicher Aktivität mit dem Ziel, Körperfett abzubauen, geht es grundsätzlich darum, möglichst viele Kalorien zu verbrauchen. Oft wird ein langes Ausdauertraining bei tiefer Intensität mit einer Herzfrequenz von 100-140 Schlägen pro Minute als effektivste Form der «Fettverbrennung» (Fettoxidation) beschrieben. Diese Aussage stimmt so jedoch nicht. Bei tiefer Intensität ist der Kalorienverbrauch niedrig und zudem ist heute bekannt, dass besser Trainierte bei höheren Herzfrequenzen (75% des Maximalpulses) sogar mehr Fett verbrauchen.

Durch die zusätzliche Körperliche Aktivität werden Muskeln aufgebaut, was zur Folge hat, dass auch im Ruhezustand mehr Energie verbraucht wird. Beginnen Sie zuerst mit einem durch Fachpersonen begleiteten Aufbautraining, mit dem Sie Ihre Leistungsfähigkeit verbessern. Und: Trinken Sie nur Wasser und nicht kohlenhydrathaltige «Sportlergetränken», damit der Körper auf die Fettreserven zurückgreifen muss.

 

November 2016

Low Carb?

Nein. Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten für Muskeln, Hirn und andere Organe. Wir finden sie in nennenswerten Mengen in Stärkeprodukten wie Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchten, in Milch und Joghurt, in Früchten und natürlich in Zucker und Produkten die diesen enthalten.

Eine Einschränkung der Zuckerzufuhr z.B. aus gesüssten Getränken ist durchaus sinnvoll, denn diese enthalten vor allem sogenannt leere Kalorien, d.h. keine Vitamine, Mineralstoffe oder Nahrungsfasern. Ganz anders sieht es bei anderen Kohlenhydratlieferanten wie z.B. den Vollkornprodukten aus. Denn diese liefern dem Körper nicht nur langanhaltende Energie, sondern auch weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Nahrungsfasern. Sie gehören – in dem Bedarf angepasster Menge – zu jeder Hauptmahlzeit dazu. Weitere Informationen zur ausgewogenen Mahlzeitengestaltung finden sie auf dem Merkblatt «Der optimale Teller».

November 2017

Mahlzeitenrhythmus

Ich möchte ein paar Kilos abnehmen. Nun habe ich gehört, dass es besser ist, mehrere kleinere Mahlzeiten anstatt drei grössere zu essen. Stimmt das?

Die Empfehlung, 5 bis 6 kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen, beruht weitgehend auf der Erfahrung, dass dadurch das Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten weniger stark wird. Dadurch kann ein Überessen bei den Hauptmahlzeiten möglicherweise verhindert werden.

Andererseits kann es für manche Personen schwierig sein, eine begonnene Mahlzeit zu beenden. Das Weglassen der Zwischenmahlzeiten kann in diesem Fall helfen, nur drei- statt fünf- oder sechsmal ein Stopp-Signal beachten zu müssen.

Physiologisch gesehen wirkt sich das mehrmalige Essen (5-6 kleinere Mahlzeiten) beim Abnehmen negativ aus. Denn wenn es nach den Mahlzeiten zur Ausschüttung des Hormons Insulin kommt, bewirkt dies nicht nur eine Senkung des Blutzuckerspiegels, sondern auch die Einlagerung von Fett ins Fettgewebe; die Fettverbrennung wird unterbrochen. Abfallende Insulinspiegel dagegen begünstigen die Fettverbrennung.

Um Gewicht zu verlieren, empfiehlt es sich auf drei ausgewogene Hauptmahlzeiten gemäss dem Optimalen Teller zu achten. Wenn sich zwischendurch Gelüste oder der Hunger melden, kann  eine Frucht, etwas Gemüse, ein Becher Naturejoghurt mit etwas Früchten, eine Handvoll ungesalzene Nüsse (20-30g) oder ein Stück Vollkornbrot Abhilfe schaffen. Süssigkeiten sind als Zwischenmahlzeiten ungeeignet.

Weiter Informationen rund um das Thema Abnehmen entnehmen Sie dem Merkblatt „Im Gleichgewicht – Informationen zum gesunden Abnehmen“.

Oktober 2016

MCT-Fette

Stimmt es, dass sich so genannte MCT-Fette positiv auf das Gewicht auswirken?

MCT-Fette enthalten gesättigte Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (bis 10 C-Atome). MCT-Fette können im Darm leichter aufgenommen werden, das Mitwirken von Gallensäure oder Bauchspeicheldrüsenenzymen ist – anders als bei üblichen Nahrungsfetten –  nicht notwendig. Wegen Ihren Eigenschaften hinsichtlich der Fettresorption werden MCT-Fette seit langem in der Therapie von Krankheiten mit Fettverwertungsstörungen erfolgreich eingesetzt.

Nach dem Verzehr von MCT-Fetten steigt die postprandiale Thermogenese stärker an und bewirkt dadurch einen grösseren Energieverbrauch als dies bei den üblichen Fetten der Fall ist. Zudem ist der Energiewert der MCT-Fette wegen der chemischen Struktur um ca. 10% geringer als der von langkettigen Fettsäuren. Der Einsatz von MCT-Fetten zwecks Gewichtsreduktion ist jedoch nicht empfehlenswert. Bei unsachgemässem Einsatz treten Nebenwirkungen wie Kopf- und Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Ausserdem verhalten sich MCT-Fette in der Küche etwas anders als herkömmliche Öle und Fette was insbesondere die Hitzestabilität betrifft.

Auch bei einer gewünschten Gewichtsreduktion werden täglich 2–3 Esslöffel (20–30 g) Pflanzenöl, davon mindestens die Hälfte in Form von Rapsöl empfohlen. Weitere Informationen zum Thema Gewichtsreduktion finden Sie auf unserem Merkblatt „Im Gleichgewicht – Informationen zum gesunden Abnehmen“.

November 2017

Rauchstopp und Gewichtszunahme

Ich möchte mit dem Rauchen aufhören. Muss ich mit einer Gewichtszunahme rechnen?

Raucher haben einen leicht erhöhten Energieverbrauch von durchschnittlich 200 kcal pro Tag. Dies entspricht z. B. einem halben Liter Süssgetränk oder einer Handvoll Erdnüsse. Rauchen setzt zudem die Insulinwirkung herab und wirkt appetithemmend.

Wer mit Rauchen aufhört, hat häufig mit einer Gewichtszunahme zu kämpfen. Dies hat verschiedene Gründe. Bei Ex-Rauchern sinkt nicht nur der Energiebedarf, auch der Appetit, der früher oft durch eine Zigarette gedämpft wurde, macht sich stärker bemerkbar. Dazu kommt, dass die Insulinsensitivität wieder zunimmt und die Fetteinlagerung begünstigt wird. Ein weiterer Grund für die Zunahme ist bei einigen Betroffenen, dass die Zeit, in der geraucht wurde, gelegentlich mit Essen kompensiert wird.

Wer mit Rauchen aufhören möchte, sollte gut vorbereitet sein. Es lohnt sich, die Ess- und Bewegungsgewohnheiten vorgängig zu optimieren, evtl. betreut durch eine/einen Ernährungsberater/in BSc oder HF. Längerfristige, körperliche Bewegung kann sich sehr günstig auf den Gewichtsverlauf nach einem Rauchstopp auswirken. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Früchten, Vollkorn-Produkten und wenig fett- und zuckerreichen Lebensmitteln sollte bereits vor der letzten Zigarette Gewohnheit sein. So kann eine Gewichtszunahme erfolgreich vorgebeugt werden.

Januar 2017

Trennkost

Ich höre von Freundinnen immer wieder, dass die Trennkost so gut sein soll zum Abnehmen. Was ist das eigentlich für eine Ernährung, und ist sie wirklich empfehlenswert, wenn man abnehmen will?

Die Trennkost wurde erstmals anfangs des 20. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Dr. Howard Hay entwickelt. Der Hauptunterschied zu unserer „gewöhnlichen“ Ernährung besteht darin, dass eiweissreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Milch, Joghurt usw. nicht zusammen mit kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln, also Brot, Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Polenta, Backwaren und Süssspeisen gegessen werden. Einzig Gemüse, Fette, Gewürze und einige Früchte dürfen kombiniert gegessen werden.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein solches Auftrennen absolut unsinnig, denn der Körper kann Kohlenhydrate und Eiweisse sehr gut gleichzeitig verdauen. Ausgewogene Mahlzeiten gemäss dem Optimalen Teller mit gleichzeitig Gemüse, stärke- und eiweissreichen Produkten versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen und sättigen.

Ein Gewichtsverlust durch diese Diätform ist jedoch nachvollziehbar, da der Gemüseanteil oft vergrössert wird und der Gesamtenergiegehalt der Mahlzeiten so tendenziell sinkt.  Beendet man die Diät und kehrt zu den alten Gewohnheiten zurück, wird sich auch das gewohnte Gewicht wieder einstellen. Langfristig ist die einzige erfolgversprechende Methode zur Gewichtsreduktion eine konsequente Umstellung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Weiter Informationen rund um das Thema Abnehmen entnehmen Sie dem Merkblatt „Im Gleichgewicht – Informationen zum gesunden Abnehmen“.

Dezember 2016