Energiebedarf Schwangerschaft

Wieviel mehr Kalorien benötige ich während der Schwangerschaft?

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist der Energiebedarf kaum erhöht. Ab dem vierten Monat steigt der tägliche Energiebedarf um etwa 250 kcal (Kalorien). Diese zusätzliche Energie ist enthalten in:

  • 1 Stück Vollkornbrot, ergänzt durch 1 Stück Käse oder
  • 1 Glas Milch oder
  • 1 Handvoll Nüsse.

Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat steigt der zusätzliche Energiebedarf auf 500 kcal pro Tag. Dieser Mehrbedarf kann z.B. durch ein Müesli mit Flocken, Früchten, Nüssen und Milch abgedeckt werden.
Weitere Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie auf unserem Merkblatt

Dezember 2017

Folsäure in der Schwangerschaft

Weshalb ist Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig?

Das Vitamin Folsäure ist für die Entwicklung des Nervensystems und die Blutbildung unverzichtbar. Ist die werdende Mutter nicht ausreichend mit Folsäure versorgt, kann beim Kind ein Neuralrohrdefekt (z.B. „offener Rücken“) auftreten. Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich folsäurehaltigen Lebensmitteln wie z.B. grünes Blattgemüse, Kohl, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Tomaten, Orangen bildet eine wichtige Grundlage zur Nährstoffversorgung. Die zur Vermeidung von Fehlbildungen notwenige Menge an Folsäure wird damit aber meistens nicht erreicht. Beginnen Sie möglichst schon vor der Schwangerschaft – sobald Sie schwanger werden möchten oder könnten – Folsäure in Form von Tabletten einzunehmen. Empfohlen werden täglich 400 Mikrogramm Folsäure zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung. Führen Sie die Einnahme bis mindestens zur 12. Schwangerschaftswoche fort.

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Dezember 2017

Guaraná

Ich bin schwanger. Darf ich Guaraná-Schokolade essen?

Guaraná ist eine aus Brasilien stammende Pflanze. Ihre roten Früchte enthalten einen Samen, der besonders reich an Koffein und anderen anregenden Substanzen ist. Ein Getränk oder ein Nahrungsmittel auf der Basis von Guaraná enthält folglich Koffein. Koffein ist eine anregende Substanz, die bei der schwangeren Frau die Placentaschranke durchquert und ins Blut des Foetus gelangt. Ein mässiger Konsum (das heisst höchstens 2 bis 3 Tassen Kaffee oder 4 bis 6 Tassen Tee pro Tag) ist jedoch für die Mutter und das Baby gefahrlos. Sie können folglich auch Guaraná-Schokolade essen, wenn auch in kleinen Mengen.

Mai 2015

Milchprodukte in der Schwangerschaft

Welche Milchprodukte sollten in der Schwangerschaft gemieden werden?

Um sich vor einer Listerien-Infektion zu schützen, sollten Sie während der Schwangerschaft bestimmte Milchprodukte meiden: Rohmilch und daraus hergestellte Produkte (ausser Hart- und Extra-Hartkäse), Weichkäse und Halbhartkäse aus pasteurisierter Milch, Feta, Blauschimmelkäse wie Gorgonzola. Folgende Millchprodukte können während der Schwangerschaft ohne Einschränkungen gegessen werden:

  • Pasteurisierte, hochpasteurisierte und UHT-Milch
  • Hartkäse und Extra-Hartkäse aus Rohmilch und aus pasteurisierter Milch, Rinde vor dem Konsum entfernen
  • Joghurt und andere Sauermilchprodukte
  • Frischkäse aus pasteurisierter Milch und abgefüllt wie Quark, Hüttenkäse, Streichfrischkäse
  • Mozzarella pasteurisiert
  • Ziger
  • Schmelzkäse
  • Fondue und andere geschmolzene oder erhitzte Käse wie: Raclette, zum Überbacken verwendete Käse, gegrillter Käse

November 2017

Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Seit ich schwanger bin (7 Wochen) ist mir übel, manchmal muss ich auch erbrechen. Mir ist bewusst, dass viele Frauen dieses Problem haben. Kann man wirklich nichts dagegen tun?

Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft sind sehr häufig und meistens verschwindet die Übelkeit nach den ersten drei bis vier Monaten von selbst wieder.
Den betroffenen Frauen hilft oft, wenn sie bereits 15 Minuten vor dem Aufstehen etwas essen oder trinken (z.B. Zwieback oder Brot). Legen Sie am Abend etwas bereit, das am nächsten Morgen in Ihrer Reichweite ist. Versuchen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstelle von wenigen grossen. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge von 1.5 – 2 Liter und trinken Sie entsprechen mehr, wenn Sie erbrechen müssen. Meiden Sie Speisen, die Abneigungen hervorrufen.
Auch alte Hausmittel helfen manchmal gegen die Übelkeit, z.B. Ingwer.

Dezember 2016

Vitamine und Minerallstoffe in der Stillzeit

Soll ich während der Stillzeit ein Vitamin- und Mineralstoffpräparat einnehmen?

Stillen erhöht den Bedarf an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen. Dieser erhöhte Bedarf kann durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung weitgehend gedeckt werden. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Eisen über die Nahrung. Calcium kommt hauptsächlich in Milch und Milchprodukten sowie in einigen Mineralwässern vor. Aber auch grüne Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne und Fische mit Gräten (z.B. Sardellen) liefern Calcium. Eisen findet sich in Fleisch, Fisch, Eigelb, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse. Eisen pflanzlichen Ursprungs wird schlechter aufgenommen als Eisen tierischen Ursprungs. Wer eisenhaltige Nahrungsmittel gleichzeitig mit Vitamin C-haltigen Nahrungsmitteln (z.B. Früchte oder Fruchtsäfte) verzehrt, erleichtert bzw. steigert so die Eisenaufnahme. Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren. Ob weitere Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Vitamin D) sinnvoll sind, besprechen Sie bitte mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin.

Weitere Informationen zur Ernährung in der Stillzeit finden Sie auf unserem Merkblatt

Dezember 2017

Wildfleisch

Warum sollte ich während der Schwangerschaft kein Wild essen?

Wildtiere werden üblicherweise mit bleihaltiger Munition erlegt. Dies kann auch bei Zuchtwild nicht ausgeschlossen werden. Beim Aufprall des Beschusses zersplittert die bleihaltige Munition. Feinste Bleisplit­ter und -partikel können sich dabei lösen und tief in das Fleisch eindringen. Diese sind mit blossem Auge kaum zu erkennen. Bei der durchschnittlichen Verzehr­menge von Schweizer Konsumenten von ein bis drei Wildmahlzeiten pro Jahr stellt dies für Erwachsene kein Gesundheitsrisiko dar. Föten sind jedoch beson­ders empfindlich, eine erhöhte Bleibelastung kann bei ihnen die Ausbildung des Nervensystems beeinträch­tigen. Daher wird empfohlen, während der Schwanger­schaft kein Wildfleisch zu verzehren. Da Blei teilweise in die Muttermilch übergehen kann, sollte vorsichts­halber auch während der Stillzeit auf Wildfleisch ver­zichtet werden. Kinder bis zu sieben Jahren zählen ebenso zu den empfindlichen Bevölkerungsgruppen. Um die Bleiaufnahme so gering wie möglich zu halten, sollten auch Kinder (bis zu 7 Jahren) möglichst kein Wild essen.

September 2016