Agavensirup

Ist Agavensirup ein gesünderes Süssungsmittel als Zucker?

Die Verwendung von Agavensirup anstelle des herkömmlichen weissen Zuckers zum Süssen von Nahrung oder Getränken bringt keinen ernährungsphysiologischen Nutzen. Agavensirup wird durch Extraktion und Eindickung des Saftes der Agavenpflanze hergestellt. Er enthält sehr viel Fruktose. Hierdurch weist er eine Süsskraft auf, die höher ist als die von weissem Zucker, und sein glykämischer Index ist niedriger. Diese beiden Vorteile werden jedoch durch die negative Wirkung aufgehoben, welche die Fruktose auf den Stoffwechsel und vor allem auf den Blutfettspiegel zu haben scheint, wenn sie in grösserer Menge konsumiert wird. Genauso wie weisser Zucker ist Agavensirup vor allem ein energiereiches Zuckerkonzentrat, das massvoll konsumiert werden sollte.

 

Januar 2017

Fruchzucker

Ist der Konsum von Fruchtzucker problematisch?

Fruchtzucker – auch Fruktose genannt – kommt natürlicherweise in Früchten, Honig und in geringen Mengen in Gemüse vor. Auch Haushaltszucker besteht zur Hälfte aus Fruchtzucker.

Fruchtzucker wird im Körper anders als Glukose verstoffwechselt und direkt in Fett umgewandelt. Der übermässige Konsum von grösseren Mengen Fruktose kann sich negativ auf die Blutfettwerte auswirken und die Entstehung damit zusammenhängender Krankheiten fördern.

In der Schweiz wird die weitaus grösste Menge von Fruktose in Form von Haushaltszucker konsumiert. Wer also den Konsum von Fruchtzucker einschränken möchte, sollte generell weniger gezuckerte Lebensmittel und gesüsste Getränke konsumieren. Der Konsum von Früchten sollte hingegen keineswegs eingeschränkt werden. Diese sind nämlich wichtige Lieferanten von Vitaminen, Mineralstoffen, Nahrungsfasern und sekundären Pflanzenstoffen. Im Rahmen der Schweizer Lebensmittelpyramide werden 2 Portionen täglich à 120g empfohlen.

 

Dezember 2017

Honig

Wie viel Honig produzieren Schweizer Bienenvölker pro Jahr, und wie viel Nektar braucht es, um ein Kilogramm Honig herzustellen?

Ein Bienenvolk besteht in der Schwarmzeit (Sommer) aus einer Königin, 300 bis 3000 Drohnen (männliche Bienen) und 30 000 bis 70 000 Arbeitsbienen. Um ein Kilogramm Honig zu erzeugen, braucht es rund drei Kilogramm Nektar.
Eine Untersuchung, welche über die Jahre 1986 bis 2003 von Agroscope Liebefeld-Posieux in der Schweiz durchgeführt wurde, hat einen Mittelwert von rund 12,5 Kilogramm Honig pro Bienenvolk ergeben. in der untersuchten Zeit ergab dies eine durchschnittliche Honigproduktion von 3200 Tonnen pro Jahr. Zur Eigenproduktion kommt ein jährlicher Import von etwa 6200 Tonnen dazu. Die Schweizer Imkerei vermag demnach mit ihrer Honig­produktion im Durchschnitt einen Drittel der Inland­nachfrage zu decken.

 

Juni 2012

Light-Produkte

Es gibt zahlreiche Light-Produkte zu kaufen. Sind sie überhaupt gesund und notwendig?

Der Begriff «light» ist gesetzlich nicht definiert. Häufig, aber nicht immer, handelt es sich bei Light-Produkten um Nahrungsmittel, die im Vergleich zu «normalen» Produkten weniger Energie aufweisen. Diese Kalorienreduktion kommt durch einen verringerten Gehalt an Fett, Stärke oder Zucker zustande. In Anbetracht dessen, dass wir in der Schweiz zu viel Zuckerhaltiges und zu fett essen, helfen Light-Produkte theoretisch, diese beiden Inhaltsstoffe in der Nahrung zu reduzieren. Weniger Zahnkaries, weniger Gewichtsprobleme und eine ausgewogenere Ernährung könnten die positiven Ergebnisse sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass man – beispielsweise bei Butter oder Margarine – dazu neigt, vom «leichten» Produkt viel mehr zu essen als von den kalorienhaltigeren. Bei manchen steigert ein süsses Light-Produkt sogar den Appetit. So gesehen sind Light-Produkte teure Alternativen.

Eigentlich sind Light-Produkte ein typisches Zeichen unserer Wohlstandsgesellschaft, denn wir zahlen lieber einen höheren Preis, als dass wir bereit wären, unsere Gewohnheiten zu ändern. Gesundheitsschädigend sind sie aber auf keinen Fall. Sie können helfen, den Fett und Zuckergehalt der Mahlzeiten zu senken, aber es meist geht es auch ohne sie. Wenn man:

  • Getränke langsam immer weniger stark süsst (ein Glas Limonade enthält 5 Würfelzucker!)
  • Bei Milchprodukten wie Vollmilch oder vollfettem Käse Mass hält (nicht liter- oder hundertgrammweise konsumieren)
  • Naturjoghurt mit frischen Früchten zubereitet (ein kleiner Becher Früchtejoghurt enthält 4-5 Würfelzucker!)
  • Selber zubereitete Desserts und Gebäck nur mit der halben Zuckermenge versieht, evtl. auch einen Teil mit kalorienfreien Süssmittel ersetzt
  • Wurstwaren sparsam verwendet
  • Saucen anstatt mit Vollrahm mit Kaffeerahm, saurem Halbrahm oder Milch zubereitet.

Januar 1994, überarbeitet September 2011

Roh(r)zucker

Was ist der Unterschied zwischen Rohzucker und Rohrzucker?

Zucker (Saccharose) ist ein Zweifachzucker, welcher aus einem Molekül Glukose (Traubenzucker) und einem Molekül Fructose (Fruchtzucker) besteht. Dabei kann Saccharose primär aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen werden.
Rohrzucker ist die Bezeichnung für Zucker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird.
Rohzucker kann aus beiden Pflanzen gewonnen werden. Er ist gemäß der Schweizer Lebensmittelverordnung ein Zucker von geringerer Reinheit. Der Kristallisationsprozess wird vorzeitig unterbrochen. Dadurch wird der Rohzucker nicht vollständig von der Melasse befreit und besitzt eine charakteristische braune Farbe. Er wird auch brauner Zucker genannt.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht unterscheiden sich Rohzucker und der weisse Zucker aber kaum, da der Vitamin- und Mineralstoffanteil, welcher im Rohzucker im Gegensatz zum Kristallzucker enthalten ist, mengenmässig unbedeutend ist.

Dezember 2016

Schokolade

Ist dunkle Schokolade weniger kalorienreich als Milchschokolade?

Eine dunkle Schokolade enthält je nach Kakaoanteil mehr Fett und weniger Kohlenhydrate (Zucker) als eine Milchschokolade, aber im Endeffekt ist der Energiegehalt (Kalorien) der beiden Sorten ungefähr identisch. Abgesehen von den geschmacklichen Unterschieden sind Unterschiede in Bezug auf den Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Nahrungsfasern festzustellen. Durch Milch wird die Schokolade zum Beispiel mit Calcium angereichert, während die dunkle Schokolade mehr Substanzen aus dem Kakao enthält wie Magnesium, Eisen, Kalium, Nahrungsfasern und bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe.
Trotz dieser Nährstoffe zählt Schokolade – egal welche Sorte – in der Schweizer Lebensmittelpyramide zur obersten Pyramidenstufe. Die Lebensmittel dieser Pyramidenstufe sind aus Ernährungssicht kein zwingender Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung, haben aber durchaus ihre Berechtigung in einem gesunden Lebensstil. Pro Tag sollte es nur eine kleine Portion sein, was ungefähr 1 Reihe (20g) Schokolade entspricht.

Dezember 2016

Stevia

Ist dieser Süssstoff in der Schweiz zugelassen?

Stevia rebaudiana bertoni ist eine südamerikanische Pflanze, deren Blätter einen Stoff von sehr süssem Geschmack – das Steviosid –, aber kaum Kalorien enthalten. Zum Süssen werden entweder – etwa für Teemischungen – direkt die Blätter oder aber einen Extrakt aus diesen Blättern verwendet.

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Pflanze ist nicht restlos geklärt, weshalb die Blätter in der Schweiz und der EU nicht als Lebensmittel zugelassen sind.

Der Extrakt aus Stevia rebaudiana bertoni , die Steviolglycoside, sind seit 2014 als Zusatzstoff (E960) erlaubt.

November 2016

Tagatose

Was ist Tagatose?

Tagatose ist ein Einfachzucker wie z.B. Fruktose oder Galaktose. Ausgangsstoff dafür ist Milchzucker. Für die Herstellung wird Milchzucker in seine Bestandteile Glukose und Galaktose gespalten. Die Galaktose wird dann durch einen enzymatischen Prozess in Tagatose umgewandelt. Sie eignet sich als Süssungsmittel, weil sie fast die gleiche Süsskraft wie Saccharose (Haushaltszucker) besitzt, aber nur 1,5 Kilokalorien pro Gramm aufweist (Haushaltszucker liefert 4 Kilokalorien pro Gramm). Tagatose liegt als weisses Pulver vor, ist wasserlöslich und auch zum Backen geeignet. Weil sie wie Zucker schmeckt und keinen bitteren Nachgeschmack aufweist, wird sie gern zusammen mit anderen Süssstoffen gemischt. Tagatose wird zudem als zahnfreundlich beschrieben. Weil nur ein kleiner Teil im Dünndarm resorbiert wird, kann Tagatose in grösseren Mengen zu Durchfall und Blähungen führen. Deshalb müssen süsse Lebensmittel und Kakaoerzeugnisse gemäss der Verordnung über Zuckerarten auf Getränken und Lebensmittelverpackungen den Hinweis «kann bei übermässigem Verzehr abführend wirken» enthalten, wenn mehr als 15 Gramm Tagatose pro 100 Gramm und bei Getränken mehr als 1 Prozent vorhanden sind.

Juni 2015

Zero/Light-Getränke und Zähne

Sind künstlich gesüsste Getränke bedenkenlos für meine Zähne?

Künstlich gesüsste Getränke, häufig als Zero oder Light –Getränke bezeichnet enthalten keinen Zucker. Um diese Getränke zu süssen werden künstliche Süssstoffe verwendet, welche keine Karies fördern. In Süssgetränken, dies gilt auch für künstlich gesüsste Getränke sind aber oft Säuren enthalten, die den Zahnschmelz angreifen können. Zu diesen Säuren gehören Zitronensäure, Phosphorsäure, Kohlensäure und Ascorbinsäure (Vitamin C). Aus diesem Grund bestehen für künstlich gesüsste Getränke die gleichen Empfehlungen wie bei normalen Süssgetränken. Es wird empfohlen diese Produkte mit Mass und Genuss zu konsumieren.

Weitere Informationen zu den Getränken finden sie unter:

http://www.sge-ssn.ch/de/ich-und-du/rund-um-lebensmittel/produkte/getraenke/

November 2015

Zucker

Wie schädlich ist Zucker eigentlich?

Die Vorliebe für süssen Geschmack ist den Menschen angeboren. Süsse Gelüste sind deshalb völlig normal und ein moderater Umgang mit Zucker und Süssigkeiten ist Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Gemäss dem 6. Schweizerischen Ernährungsbericht aus dem Jahr 2012 macht der Zuckerkonsum in der Schweiz ca. 17 % der gesamten Energiezufuhr aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Zufuhr von maximal 10 % der Gesamtenergie. Bei einem Energiebedarf von 2000 kcal wären dies maximal 50 g Zucker pro Tag.
Heute weiss man, dass ein hoher Zuckerkonsum nicht als einzige Ursache für die Entstehung von Übergewicht anzusehen ist. Übergewicht entsteht, wenn dem Körper längerfristig mehr Energie (Kalorien) zugeführt wird, als dieser verbraucht. Ein hoher Zuckerkonsum kann ebenso dazu beitragen wie beispielsweise ein hoher Verzehr an fettreichen Speisen.
Zucker spielt jedoch auch im Hinblick auf die Zahngesundheit eine wichtige Rolle. Studien haben gezeigt, dass Personen deren Zuckerkonsum unter 50g pro Tag liegt, markant weniger Karies aufweisen, als Menschen, die grössere Zuckermengen zu sich nehmen. Der aktuelle Schweizerische Ernährungsbericht zeigt auf, dass der Zuckerkonsum aktuell bei ca. 130g pro Tag liegt.

Januar 2017

Zuckeralkohol

Machen Süssigkeiten mit Zuckeralkohol betrunken?

Mit Alkohol wird eine Gruppe chemischer Stoffe mit einer bestimmten Struktur bezeichnet, deren typisches Merkmal eine OH-Gruppe ist. Dazu gehört auch Ethanol, der für die typischen Alkoholeffekte alkoholhaltiger Getränke verantwortlich ist. Stoffe mit mehr als einer OH-Gruppe sind mehrwertige Alkohole, z.B. Zuckeralkohole, auch Zuckeraustauschstoffe genannt. Diese können anstelle von Haushaltzucker verwendet werden, weil sie bei ungefähr gleichem Volumen ebenso gut süssen, aber um ein gutes Drittel weniger verwertbare Kohlenhydrate enthalten. Da es sich bei Zuckeralkoholen also nicht um Ethanol handelt, machen diese auch nicht betrunken.

Zuckeraustauschstoffe verursachen keine Karies und sind somit zahnfreundlich, weshalb sie oft in Bonbons oder anderen Süssigkeiten eingesetzt werden. In grösseren Mengen können sie aber zu Verdauungsproblemen führen, da sie im Darm zu gären beginnen, was Blähungen und Durchfall verursachen kann.

Zuckeraustauschstoffe tragen Namen wie Sorbit, Xylit oder Mannit und sind nicht zu verwechseln mit Süsstoffen wie Cyclamat oder Aspartam, die keine Kohlenhydrate sind.

März 2010