Juni 2016
Thema des Monats
Aktualisierung der Online-Materialien zur Schweizer Lebensmittelpyramide
Die Online-Materialien zur Schweizer Lebensmittelpyramide (z. B. Merkblätter, interaktive Pyramide) stehen nun in einer leicht überarbeiteten Fassung unter sge-ssn.ch/lebensmittelpyramide zur Verfügung. Diverse Begrifflichkeiten wurden angepasst und die Übersetzungen auf Französisch und Italienisch optimiert. Darüber hinaus wurden Tipps zur Vitamin D-Zufuhr sowie zum Konsum von Fisch und verarbeiteten Fleisch ergänzt.
Beispiele für die vorgenommenen Aktualisierungen:
- In der deutschen und der italienischen Fassung wurde der Begriff „Trinkwasser“ durch „Hahnenwasser“ ersetzt. In der französischen Fassung bedurfte es keiner Änderung, weil dort bereits der Begriff „eau du robinet“ verwendet wurde.
- Die Lebensmittelpyramide gewährleistet – mit wenigen Ausnahmen – eine ausreichende Versorgung an Nähr- und Schutzstoffen. Eine Ausnahme stellt u. a. das Vitamin D dar. Aus diesem Grund wurde im Merkblatt zur Schweizer Lebensmittelpyramide folgender Text ergänzt: „Da Lebensmittel nur wenig Vitamin D enthalten, ist ein regelmüssiger Aufenthalt im Freien wichtig. So kann der Körper mit Hilfe des Sonnenlichtes selbst Vitamin D bilden. Im Winter, wenn die körpereigene Produktion reduziert ist, kann eine Vitamin D-Ergänzung (z. B. mit angereicherten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln) das Defizit ausgleichen.“
- Lebensmittel mit einem sehr hohen Proteingehalt werden in der Schweizer Lebensmittelpyramide der Gruppe „Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier & Tofu“ zugeordnet. Empfohlen werden täglich drei Portionen Milch/Milchprodukte und zusätzlich eine Portion eines weiteren proteinreichen Lebensmittels (z. B. Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Tofu, Quorn, Seitan, Käse, Quark). Fleisch sollte massvoll konsumiert werden – im Bewusstsein, dass 2-3 Portionen Fleisch (inkl. Geflügel und Fleischerzugnisse) pro Woche genügen. Im Merkblatt zur Lebensmittelpyramide (Langfassung) wurde nun neu die Empfehlung ergänzt, auch bei der Auswahl des Fleisches das Prinzip der Abwechslung zu berücksichtigen, indem zwischen verschiedenen Fleischsorten (Tierarten) und verschiedenen Fleischstücken abgewechselt wird. Neu ist auch die Empfehlung zum verarbeiteten Fleisch. Danach sollten Fleischerzeugnisse wie Würste, Aufschnitt, Gepökeltes (z. B. Trockenfleisch, Schinken), Geräuchertes (z. B. Landjäger) nur etwa 1-mal pro Woche auf den Tisch kommen.
- Seit der Veröffentlichung des Merkblattes zur Lebensmittelpyramide (Langfassung) im Jahr 2011 enthält dieses Tipps zum nachhaltigen Fischkonsum. So wird seit jeher empfohlen, gefährdete Fischarten zu meiden und nur Fisch aus nachhaltiger Fischerei einzukaufen, d. h. Fisch mit Label (Bio-Label bei Zuchtfisch und MSC-Gütesiegel bei Wildfang) oder Fisch aus einheimischen Gewässern. Neu wird in der Langfassung auch auf die Kontroverse beim Fischkonsum aus Ernährungssicht und ökologischer Sicht eingegangen. Im Merkblatt heisst es dazu: „Fisch*, insbesondere fettreicher Meeresfisch (z. B. Lachs, Thunfisch, Hering), ist eine gute Quelle für die Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA. Mit etwa 1-2 Portionen pro Woche (je nach Fischsorte und Fettgehalt) lässt sich der Bedarf decken. Angesichts der starken Überfischung der Meere und der grossen Beifang-Problematik ist ein so hoher Fischkonsum aber nicht nachhaltig. Aus ökologischer Sicht sollte maximal einmal pro Monat Fisch verzehrt werden. Deshalb empfiehlt es sich, Fisch nicht als etwas Alltägliches, sondern als Delikatesse zu geniessen. Um mit weniger Fisch bzw. ohne Fisch den Bedarf an Omega-3 Fettsäuren zu decken, braucht es mehr von den pflanzlichen Omega-3-Quellen wie z. B. Leinöl, Rapsöl, Baumnussöl, Baumnüssen, geschroteten Leinsamen. Diese sollten täglich ausreichend auf dem Speiseplan stehen. In Absprache mit einer Fachperson kann die Einnahme von Omega-3 Kapseln aus Mikroalgen allenfalls eine Option sein.“
* Empfehlungen gelten auch für Meeresfrüchte
Aktuelles der SGE
Die neue Schweizer Ernährungsscheibe: Für Kinder läuft’s rund!
Inhaltlich und grafisch überarbeitet, veranschaulicht die neue Schweizer Ernährungsscheibe die wichtigsten Botschaften eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens von Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren. Als bildliches Hilfsmittel kann sie in der Ernährungsbildung, -information und -beratung eingesetzt werden. sge-ssn.ch/ernaehrungsscheibe
Sommer-Wettbewerb der SGE
«Wissen, was essen»: so lautet das Motto des Sommer-Wettbewerbs der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE!
Vom 2. bis 31. August 2016 steht das Quiz online unter sge-ssn.ch/wettbewerb zur Verfügung. Beantworten Sie die spannenden Fragen und erfahren Sie mehr zu den Themen ausgewogene, genussvolle und nachhaltige Ernährung.
In Kooperation mit externen Partnern sind zahlreiche interessante Preise zu gewinnen. Möchten Sie in Zukunft mit dem E-Bike zur Arbeit? Oder in einem ergonomischen Bürostuhl den Arbeitstag geniessen? Machen Sie mit und gewinnen Sie weitere attraktive Preise! Wir drücken die Daumen!
SGE-FACHTAGUNG 2016
Die individuelle genetische Voraussetzung spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Inwieweit kann oder soll die Ernährung darauf Rücksicht nehmen? Was heisst «personalisierte Ernährung»? Existieren brauchbare Methoden, um einen personalisierten Ernährungsplan zu definieren, und wie könnten diese die Berufspraxis der Fachpersonen verändern? Welchen Einfluss hat «personalisierte Ernährung» auf die Lebensqualität?
Mit der nationalen Fachtagung 2016 «Personalisierte Ernährung – steht mein Menü in den Genen?» am 1. September im Hochschulzentrum vonRoll in Bern bietet die SGE eine Plattform zur Diskussion und Beantwortung dieser Fragen.
Detailliertere Informationen und die Anmeldung finden Sie auf sge-ssn.ch/fachtagung
Die SGE zusammen mit dem «5 am Tag» auf der Überholspur
Eine ausgewogene Ernährung ist auch am Arbeitsort wichtig. Das Team des «5 am Tag»-Mini-Busses zeigt, wie das geht und mixt Ihren Mitarbeitenden leckere Smoothies aus frischen Früchten. Zusätzlich zu diesem Angebot können Sie themenspezifische Referate oder Workshops buchen, die von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE durchgeführt werden (sge-ssn.ch/am-arbeitsplatz). Mehr Informationen zur Kampagne «5 am Tag», die von der Krebsliga getragen wird, finden Sie unter www.5amtag.ch/minibus
Neuer Leiter Redaktion tabula/Projektleiter Kommunikation
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Herr Lorenz Adam ab Juli 2016 die Nachfolge von Herrn Thomas Langenegger übernehmen wird. Wir heissen ihn auf der SGE-Geschäftsstelle ganz herzlich willkommen! Gleichzeitig danken wir Thomas Langenegger für sein grosses Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!
Neue Leiterin nutrinfo® und Medienservice
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Frau Stéphanie Hochstrasser ab August 2016 die Nachfolge von Frau Steffi Schlüchter übernehmen wird. Wir danken Steffi Schlüchter für ihren wertvollen Einsatz und wünschen ihr für die Weiterbildung viel Erfolg!
Frau Renate Drabek übernimmt ab August 2016 die Nachfolge von Frau Stéphanie Hochstrasser. Wir heissen sie auf der SGE-Geschäftsstelle ganz herzlich willkommen und wünschen ihr einen guten Start!
Neue SGE-Präsidentin
Die Mitgliederversammlung 2016 hat Frau Dr. Isabelle Herter-Aeberli zur neuen Präsidentin der SGE gewählt. Isabelle Herter-Aeberli hat im Jahr 2003 das Studium der Lebensmittelwissenschaften an der ETH Zürich abgeschlossen. Anschliessend doktorierte sie am Labor für Humanernährung (ETH Zürich) und befasste sich mit der Problematik des kindlichen Übergewichts. Als Postdoc untersuchte sie am Unispital Zürich den Einfluss verschiedener Zuckerarten auf den menschlichen Stoffwechsel und verbrachte anschliessend 14 Monate in Bangalore, Indien und forschte dort zum «Double Burden» von Mikronährstoffmangel und Übergewicht. Zurzeit ist sie Oberassistentin am Labor für Humanernährung der ETH Zürich. Als bisheriges Vorstandsmitglied ist sie mit dem Innenleben der SGE bestens vertraut. Wir wünschen ihr bei der Ausübung dieses neuen Amtes viel Freude!
Mit dieser Wahl endet die Vorstandstätigkeit des bisherigen Präsidenten Dr. Ulrich K. Moser. Als langjähriges Vorstandsmitglied und als Vize- respektive Präsident der SGE hat er die Geschicke unseres Vereins wesentlich mitgeprägt und die Geschäftsstelle immer unterstützt. Ihm gebührt für seine wohlwollende, menschliche und engagierte Arbeit grosser Dank! Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute und viel Spannendes.
Kurz notiert
DACH-Referenzwerte
Die DACH-Referenzwerte sind nach langer Wartezeit wieder im SGE-Shop erhältlich. Sie können unter 031 385 00 00 oder sge-ssn.ch/shop bestellt werden.
Gesunder Schulalltag mit dem GORILLA Schulprogramm
Das neue GORILLA Schulprogramm umfasst fixfertige Unterrichtsmaterialien zu den Themen Ernährung, nachhaltiges Konsumverhalten und Bewegung für die Oberstufe. Das Programm ist jugendnah und bedient unterschiedliche Schulfächer und Bereiche des Schulalltags. So ermöglicht es Lehrpersonen und Schulleitungen aus verschiedenen Richtungen, Impulse für den gesunden Schulalltag zu setzen. Es entspricht dem Lehrplan 21 und wurde mit der fachlichen Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE entwickelt. www.schtifti.ch/schulprogramm
Neue Studie zur Umsetzung der Ernährungsempfehlungen von Kindern
Eine Studie untersuchte im Tessin die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE durch die Kinder selbst. Man musste feststellen, dass die Ernährung der Kinder kaum den Empfehlungen entspricht. Zur Studie
Salzkalkulator
Unilever hat einen «Salzkalkulator» entwickelt, mit dem der ungefähre Salzkonsum online berechnet werden kann. Die Realisierung des Salzkalkulators wurde durch die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE fachlich begleitet. Zum Test: www.saltcalculator.ch
Allfällige Fragen können an nutrition.ch@unilever.com gerichtet werden.
Das Allergierisiko reduzieren – auch bei der Ernährung
Die Ursachen und Zusammenhänge bei der Entstehung von Allergien sind noch nicht vollständig geklärt. Aus Sicht der heutigen Forschung lassen sich aber wichtige und hilfreiche Empfehlungen zur bestmöglichen Vorbeugung von Allergien ableiten. Die überarbeitete Broschüre «Allergieprävention» fasst die aktuell geltenden Leitlinien für Schwangerschaft, Stillzeit und das erste Lebensjahr zusammen, um die Entwicklung des Immunsystems der Kinder möglichst positiv zu beeinflussen. Zudem sind umfangreiche Informationen zur Ernährung während den ersten zwölf Lebensmonaten enthalten, mit speziellem Fokus auf Säuglinge und Kleinkinder mit genetisch bedingtem Risiko für Allergien. Die Broschüre «Allergieprävention» ist als Download abrufbar und kann bei der Geschäftsstelle der Stiftung aha! bestellt werden (info@aha.ch, 031 359 90 00). Kontakt: Karin Stalder, Projektleiterin Fachdienstleistungen (031 3459 90 54).
HIPFIT – Das Bewegungsangebot des Kantons Bern für übergewichtige Kinder
Das Angebot:
- Spass an Bewegung neu entdecken, durch viele verschiedene Spiele
- vielseitige Bewegungsförderung im geschützten Rahmen
- Ernährungsberatung für Eltern und Kind
- Schnupperlektionen in neuen Sportarten (z.B. American Football, Schwimmen etc.)
- Gemeinsame Teilnahme an zwei Sportevents
- Feedback- / Beratungsgespräche mit den Eltern am Ende des Schuljahres
Weitere Informationen unter www.sportopus.ch/hipfit